Leere Distanzzelle ! | ||
Planungshinweise bei ungünstiger Überströmanordung (und ohne Küchenabluft) |
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Für die Bewertung ob ein Grundriss sich für die
erweiterte Kaskadenluftführung eignet oder nicht und ob es zu einer Kurzschlussströmung kommen kann, müssen
im Allgemeinen zwei Fragen beantwortet werden: 1. Wieviel Prozent des Gesamtvolumenstroms der Wohneinheit strömt in bzw. aus dem Wohnzimmer, d.h. wieviel wird durch das Wohnzimmer geführt? Idealerweise sollten die 100% sein, jedoch kann je nach Belegungsprofil, Innentüröffnungsverhalten der Nutzer, und Wohnraumgröße (Luftvolumen) auch 50% ausreichend sein. 2. Wo strömt die Luft in das Wohnzimmer ein bzw. aus? Die im folgenden beschriebenen Situationen mit Kurzschlusspotential sollten vermieden werden, bzw. die entsprechenden Hinweise beachtet werden.
Gefahr von
Kurzschlussströmung:
Wenn alle Überströmelemente in einem schmalen Flurbereich münden, kann es zu einer Kurzschlussströmung zwischen diesen kommen (Abbildung 1).
Abbildung 1: Grundriss mit Gefahr
von Strömungs-Kurzschluss. Bei der erweiterten Kaskadenlüftung hätte das Wohnzimmer in diesem
Beispiel weder Zu- noch Abluft.
Die Stärke der natürlichen Luftdurchmischung bzw. die Stärke des Kurzschlusses zwischen den Überströmöffnungen bestimmt, wie gut das Wohnzimmer mit Frischluft versorgt wird. In diesem Fall ist die erweiterte Kaskadenlüftung nur bedingt geeignet. Um Kurzschlussströmungen für diese Fälle zu minimieren, sollten folgende Hinweise beachtet werden:
Abbildung 2: Flurbereich- und Überströmanordnung
bei denen je nach Randbedingungen ein Kurzschlusspotential gegeben ist.
Auf eine eigene Zuluft (oder Abluft) im Wohnzimmer sollte dann nicht verzichtet werden. Bei Gangbreiten größer 2-3 m können gegenüberliegende Überströmöffnungen lateral (oder vertikal) um mindestens 2 m versetzt werden, um das Wohnzimmer mit ausreichend Überströmluft zu versorgen (Abbildung 3).
Abbildung 3: Mögliche Überströmanordnung um die
Kurzschlussgefahr deutlich zu reduzieren.
Die Simulationsergebnisse zeigten einen Luftaustauschwirkungsgrad von >0,4 für Gangtiefen bis zu 3 m. Für eine Person im Wohnzimmer würde sich somit eine Ausgleichskonzentration von ca. 1150 ppm statt 1000 ppm ergeben (bei 30 m³/h).
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